Ich bin die Tochter einer Schneiderin, hatte aber bis jetzt nicht die Ambitionen es meiner Mutter gleich zu tun. Ein paar Gardinen hier, Ausbesserungsarbeiten dort, mehr war nicht drinn.

Nach unserem Umzug fehlten uns noch die Gardinen und da meine in die Tage gekommene Victoria nicht mehr so wollte, habe ich mir eine neue Nähmaschine zugelegt. Gesagt getan und die Gardinen hingen. Nachdem sich der Nachwuchs angekündigt hatte, fehlte die Zeit und auch ein wenig die Lust zum Nähen, bis auf ein paar Lätzchen für den Kleinen.

 

Dann nahm das Verhängnis seinen Lauf und wir machten Urlaub bei meiner Schwägerin in Charlotte / North Carolina. Bei ihr habe ich gesehen, was man doch für schöne Patchworkdecken und Quiltarbeiten zaubern kann. Der Virus hat mich gepackt und infiziert. Auch hier wieder gesagt getan, ich habe mich in den USA mit Stoffen eingedeckt und sofort Zuhause damit angefangen. Und noch viel schlimmer, der Virus mutiert. Wenn mir vor fünf Jahren Jemand gesagt hätte, dass ich mal Kleidung nähen werde, dann hätte ich ihm gesagt: "Du spinnst, das werde ich nie tun."